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Tour Ost

Diese Tour führt Sie an folgenden Stationen vorbei: Ehemaliges Abschiedshaus (2013 abgebrochen), Lindenweg, Villa Luisenhof, Naturdenkmal Purpurbuche, Naturdenkmal Rotbuche, Baumschulvillen an der Ahrenloher Straße, Naturdenkmal Trauerbuche, Grenzhaus, Hof Meyer, Naturdenkmal Stieleiche / Denkmal Ahrenlohe, Bondenkoppel, Raseneisenerzverhüttung, Esinger Wohld, Ehemalige Mergelkuhle, Reetgedeckte Kate und Ehemalige Ahrenloher Schule.

Ehemaliges Abschiedshaus (Hamburger Straße 10) Abbruch 2013
Das reetgedeckte Zweiständer-Fachhallenhaus von 1810 war eines der beiden Abschiedshäuser des großen Tornescher Hofes, welcher auf dem Gelände des heutigen Rewe-Supermarktes bis 1981 gestanden hat. Es war der Hof Nr. 7 nach der Verkoppelung. Der im 19. Jahrhundert mit über 120 ha flächenmäßig größte Hof der Gemeinde unterhielt sieben Gebäude, darunter auch das Grenzhaus (siehe Tafel Grenzhaus). Das Abschiedshaus des älteren Jürgen Siemsen, als Kulturdenkmal eingetragen, war das größte übriggebliebene Gebäude der Hofanlage bis zum Abbruch 2013. Der Enkel des Abschiednehmers, Jürgen Siemsen der jüngere, stellte um 1840 der Eisenbahngesellschaft das notwendige Land für den Eisenbahn- und Bahnhofsbau zur Verfügung. In der östlichen Giebelfront war auf den Balken folgende Inschrift erhalten geblieben:
„Wer Gott vertraut hat wohl gebaut
Im Himmel und auf Erden.“
Anno 1810 Jürgen Siemsen – Anna Catrina Siemsen. Den 2. Juni
Im Inneren befand sich eine Paneelwand in Eiche. Balken und Paneelwand mit Alkoven werden im Volkskundlichen Museum der  Kulturgemeinschaft Tornesch im Mölln-Hof ausgestellt.

Lindenweg
Der Lindenweg ist die einzige Straße in der Stadt Tornesch mit alleeartiger Bepflanzung in diesem Umfang. Zwar wurden in den vergangenen Jahren an vielen Straßen nachträglich Bäume gepflanzt, aber mit über 80 Großbäumen bleibt die Lindenallee einzigartig.

Villa Luisenhof (Gärtnerweg 16)
Das Haus Luisenhof wurde 1910 als villenartiges Baumschulhaus von dem Gärtner und Baumschuler Peter Adalbert Nissen erbaut. Typisch für die Baumschulhäuser ist der hoch aus dem Erdreich reichende Wirtschaftskeller mit seinen großen Fensteröffnungen. Das Kellergeschoss wurde als Sortierraum für den Baumschulbetrieb genutzt.

Naturdenkmal Purpurbuche (Kleiner Moorweg 1)
Im Vorgarten der ehemaligen Baumschulvilla Lopau von 1885 steht diese Purpurbuche, die zu Repräsentationszwecken gepflanzt worden ist. Sie ist wegen ihres Alters und ihrer Schönheit als Naturdenkmal eingestuft.

Naturdenkmal Rotbuche (hinter Ahrenloher Straße 28)
Im ehemaligen Hintergarten der Baumschule Struck steht diese Rotbuche. Von der Bank, die vor ihr stand, konnte man in den 1950er Jahren noch auf die wenig befahrene Ahrenloher Straße blicken. Diese Rotbuche hat wegen ihrer Eigenart und ihres Alters den Status eines
Naturdenkmals.

Ehemalige Baumschulvilla (Ahrenloher Straße 32)
Dieser repräsentative Bau des Baumschulbesitzers Adolf Mölln wurde 1912 im Heimatstil errichtet. Durch neue Fenster und einen neuen Hauseingang ist das Gebäude inzwischen verändert worden.

Naturdenkmal Trauerbuche (Ahrenloher Straße 36)
Diese Trauerbuche im Vorgarten der 1903 gebauten Baumschulvilla Bornholdt wurde zu Repräsentationszwecken gepflanzt. Sie ist wegen ihrer Schönheit als Naturdenkmal eingestuft.

Sogenanntes Grenzhaus (Ahrenloher Straße 38)
Die reetgedeckte, massiv gemauerte Kate gehörte zum Tornescher Hof und stand bereits vor 1800 an dieser Stelle. Sie steht nicht mit dem Giebel sondern traufenständig zur Ahrenloher Straße. Nach der Parzellierung des Tornescher Hofes wurde sie als Kutscherhaus der
benachbarten Baumschule Bornholdt genutzt. Die Kate wurde Grenzhaus genannt, weil hinter dem Gebäude die Grenze des Tornescher Hofes lag und Ahrenlohe begann. Die Außenfassade des Gebäudes ist heute stark verändert.

Hof Meyer (Ahrenloher Straße 120)
Die Hofanlage Meyer trägt aus der Verkopplungszeit die Hofnummer 44 und war als 1/12 Hufe ausgewiesen. Die damalige Hofbesitzerin war die Witwe Anna Maria Meyer. Das heute dort stehende Zweiständer-Fachhallenhaus stammt aus dem 19. Jahrhundert, der angebaute
Kuhstall wurde um 1900 errichtet. Er ist heute zur Wohnung für die Familie Harald Meyer ausgebaut. Das Hauptgebäude wurde restauriert und erhielt Kastenfenster, eine neue Giebelverbretterung und eine neue Reetdachdeckung. Ferner wurde das historische Mauerwerk denkmalgerecht saniert. In einer modernen, als Leimholzkonstruktion errichteten Wirtschaftshalle wird ein Hofladen betrieben.
Die historischen Gebäude sind als einfaches Kulturdenkmal eingestuft.

Naturdenkmal Stieleiche / Denkmal Ahrenlohe
Diese Stieleiche steht hinter dem 1888 aufgestellten Ahrenloher Kriegerdenkmal und ist wegen des Kriteriums "Landeskunde" als Naturdenkmal eingeordnet. Zu Ehren des Kaisers gepflanzte Wilhelm-Eichen waren zur damaligen Zeit im Deutschen Reich verbreitet. Das Denkmal erinnerte ursprünglich nur an die Opfer der schleswig-holsteinischen Erhebung von 1848-51. Im Oktober 1933 sind die Namen der Gefallenen 1870/71 und 1914-18 aus Ahrenlohe hinzugefügt worden.

Bondenkoppel
Über den Holzdamm erreicht man nach ca. 500 Metern den Bauern- oder Bondenwald. Im Zuge der Verkopplung im 18. Jahrhundert, wurden auch die Weide-, Holz- und Streunutzungsrechte der Dorfschaften am Wald aufgehoben und der königliche Wald wurde mit Wall und Graben abgegrenzt und somit zum "Gehege". Der Esinger Wohld ist noch heute sichtbar mit diesem Wall umgeben. Die Bauern durften das königliche Gehege nicht nutzen. Um ihren Holzbedarf zu decken, wurde den Bauern das Flurstück Branden, westlich des Esinger Wohldes in genau vermessenen Streifenparzellen zugeteilt. So entstand der Bauernwald, der sich noch heute in bäuerlichem Besitz befindet. Weiteres Bondenholz lag einst in der Bokhorst östlich des Esinger Wohldes auf dem Gebiet des heutigen Gewerbeparks Oha. Zwei Tafeln auf dem Parkplatz vom Esinger Wohld geben naturkundliche Hinweise zum Thema Wald.

Raseneisenerzverhüttung
An dieser Stelle am Ende des Spurenweges, der um den Wohld führt, wurde der seltene Fund von Resten eines bis zu 2.100 Jahre alten eisenzeitlichen Ofenmantels gemacht. Der nötige Rohstoff für die Verhüttung, das sogenannte Raseneisenerz, bildet sich bei eisenhaltigem Grundwasser in Flachmooren, wie wir sie hier in der Nähe antreffen. Bei der Verhüttung wurde aus dem Eisenoxyd metallisches Eisen erzeugt. Die Eisenerzeugung für Norddeutschland konnte zuerst für das erste Jahrhundert v. Chr. nachgewiesen werden.

Esinger Wohld
Bei dem Esinger Wohld handelt es sich um einen Staatsforst (ehem. königliches Gehege), der vom Forstamt Rantzau nach forstwirtschaftlichen Grundsätzen bewirtschaftet wird. Interessant dabei ist, dass es sich um einen uralten Waldstandort handelt, d.h. hier ist der Wald niemals gerodet worden, um landwirtschaftliche Nutzfläche zu gewinnen. Der heutige Bestand wird zu 85% von Laubgehölzen geprägt, wobei die Buche deutlich die Eichen und Eschen dominiert. Es finden sich aber auch bis zu 180 Jahre alte Kiefern in dem Forst. Der schattige Standort unter den Kiefern hat Baumschuler aus Elmshorn zu Beginn der 1950er veranlasst, hier Rhododendron zu ziehen. Die Pachtflächen werden aber schon lange nicht mehr genutzt. Einzelne, inzwischen mächtige Exemplare sind stehen geblieben und bilden einen „farbigen Tupfer“ im Osten des Esinger Wohlds.

Ehemalige Mergelkuhle (Prisdorfer Weg)
Der Feuerlöschteich am Prisdorfer Weg ist in einer ausgebeuteten Mergelkuhle entstanden. Mergel ist ein Ton-Kalk-Gemisch, welches hier seit 1800 bis in die 1930er Jahre als Dünger verwendet wurde. In Tornesch gab es viele solcher kleinen Kuhlen, durch die auch der Kuhlenweg seinen Namen erhielt. Die meisten wurden allerdings mit Bauschutt oder ähnlichen Materialien verfüllt.

Reetgedeckte Kate (Prisdorfer Weg 6)
Diese reetgedeckte Kate mit Halbwalm im Wirtschafts- und Wohnteil, deren Fenstergrößen inzwischen zum Teil verändert sind, wurde im 19. Jahrhundert von Ellerhoop nach Ahrenlohe umgesetzt. Das Gebäude war als einfaches Kulturdenkmal ausgewiesen.

Ehemalige Ahrenloher Schule (Hörnweg 7)
Von 2016 bis 2018 dauerten Planung und umfassende Sanierung des als Dorfgemeinschaftshaus genutzten Gebäudes. Es wurde als Kulturdenkmal eingetragen. In Ahrenlohe ist Schulunterricht zuerst für die Zeit nach 1740 nachgewiesen. Das Ahrenloher Schulgebäude wurde 1882 in massiver Ziegelbauweise und mit Schieferdach als Kniestockhaus errichtet. Das frühere Schulhaus an dieser Stelle war kurz zuvor abgebrannt.
Die neue Schule wurde 1897 um einen Anbau mit einem zweiten Klassenraum erweitert und bis zur Schließung 1968 jahrgangsübergreifend geführt. Nach vorübergehender anderweitiger Nutzung, wie z.B. als Jugendzentrum, wird das Haus heute von der Feuerwehr, der Dorfgemeinschaft Ahrenlohe und privat genutzt.

Dokumente

Lokale Agenda-Gruppe

Die Agenda-Gruppe der Stadt Tornesch bestand aus folgenden Personen: 

Anneli Babener, Ursula Erber, Annette Schlapkohl, Dietrich Czerwatzki, Wolfgang Griesing,
Hans-Joachim Wohlenberg, Harald Meyer, Franz Meyer, Harm Johannsen, Markus Ilchen sowie
Rainer Lutz

Begriffe

Lokale Agenda 21: 1992 wurde auf der UN-Konferenz in Rio de Janeiro ein Maßnahmekatalog beschlossen, der weltweit die Verminderung des Ressourcenverbrauchs zum Ziel hat. Motto der Lokalen Agenda: Verantwortung übernehmen für die Eine Welt und im Kleinen damit beginnen. Statt einer Landes-Agenda wird in Schleswig-Holstein die Vernetzung vieler örtlicher Projekte angestrebt, dazu gibt es Förderprogramme.

Abschiedshaus: Regionale Bezeichnung für das Altenteiler-Haus. Das Haus, in das nach der Hofübergabe der Abschied-nehmende Bauer einzieht.

Verkoppelung: Landaufteilung im 18. Jahrhundert, wobei die Landstücke eingefriedet werden mussten mit Hecken und Buschwerk – deswegen der Name Verkoppelung. So entstand die typische schleswig-holsteinische Knicklandschaft. 1788 in der Gemeinde Esingen durchgeführt.

Bäume als Naturdenkmal: Sieben einzeln stehende Bäume auf Tornescher Gebiet sind von der Unteren Naturschutzbehörde als „Naturdenkmal“ eingestuft worden aus ästhetischen, landeskundlichen oder altersabhängigen Gründen. Sie dürfen nicht gefällt werden.

Kulturdenkmal: In der Gemeinde Tornesch gibt es diverse ins Denkmalbuch eingetragenes Kulturdenkmale.

Zweiständer-Fachhallenhaus: Die tragende Funktion des Gebäudes übernahmen bei diesem Bauernhaustyp im Innenraum zwei Reihen frei stehender Ständer in Längsrichtung des Gebäudes.

Hufe: Bezeichnung für die ganze bäuerliche Hofeinheit, keine Maßeinheit. Durch Hofteilungen kam es zu Teilhufen.